Blick ins Archiv
Freier Eintritt für den Innensenator

Das Leben als Politiker bringt Vorteile mit sich. So kommt man etwa gratis in den Zoo. Zumindest 1965 war das der Fall. Helmut Schmidt hatte damals als Innensenator eine Jahreskarte. Ob er sie genutzt hat, ist unklar. Die eigentliche Zoogängerin war auch eher seine Frau. Bei Staatsbesuchen und Reisen ging Loki Schmidt gern in Zoos und Botanische Gärten.

Manche historischen Dokumente aus dem Helmut-Schmidt-Archiv machen schon auf den ersten Blick großen Spaß. So auch die Dauerkarte des damaligen Innensenators Helmut Schmidt für „Carl Hagenbeck’s Tierpark“. Ja, genau so – mit dem Apostroph – hieß der heutige Tierpark Hagenbeck früher. In strengem Ton steht geschrieben, dass Inhaber dieser Karte nur berechtigt sind, die Ehefrau und die eigenen Kinder bis 12 Jahren „einzuführen“. Abgesehen von diesem für einen Zoobesuch etwas seltsam anmutenden Verb ist das doch eigentlich recht großzügig. Ob Schmidt aber die kleine Beigabe zu seinem politischen Amt genutzt hat, ist unklar.

Unterschrieben hat er – aber ob er auch im Zoo gewesen ist?

Es war das letzte Jahr seiner Amtszeit im Hamburger Rathaus. Ab Ende 1961 ist Schmidt zunächst Senator der Polizeibehörde und ab Mitte 1962 dann Innensenator gewesen. Ende 1965 wurde er zum zweiten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt und startete in seine bundespolitische Karriere in Bonn. Etwas Abwechslung kann ein vielbeschäftigter Mann aber brauchen. Ob er da vielleicht in den Zoo gegangen ist? Immerhin ist die Dauerkarte von ihm unterschrieben und damit gültig gewesen.

Von den üblichen Großtieren bis zum Panzernashorn Gauhati

„Ein Foto von ihm im Tierpark habe ich nicht entdeckt“, sagt Klaus Gille, Archivar bei Hagenbeck. „Der Innensenator hätte aber genug Sehenswertes gehabt.“ Damals habe es die üblichen Großtiere gegeben wie Elefanten, Löwen oder Tiger, außerdem das Nashorn Nepali mit Sohn Gauhati, dem ersten in Deutschland geborenen Panzernashorn, weiter Schimpansen, Onager, Kodiak-Bären und Riesenotter. Seit 1960 gehörte zum Tierpark auch ein Troparium.

Von den üblichen Großtieren bis zum Panzernashorn Gauhati

„Ein Foto von ihm im Tierpark habe ich nicht entdeckt“, sagt Klaus Gille, Archivar bei Hagenbeck. „Der Innensenator hätte aber genug Sehenswertes gehabt.“ Damals habe es die üblichen Großtiere gegeben wie Elefanten, Löwen oder Tiger, außerdem das Nashorn Nepali mit Sohn Gauhati, dem ersten in Deutschland geborenen Panzernashorn, weiter Schimpansen, Onager, Kodiak-Bären und Riesenotter. Seit 1960 gehörte zum Tierpark auch ein Troparium.

Der Innensenator hätte genug
Sehenswertes gehabt.

Klaus Gille

Loki war Zoogängerin – unter anderem in Singapur

Das Herz für Tiere und Natur im Hause Schmidt hatte bekanntermaßen Loki. „Sie war Zoogängerin“, berichtet der Autor und Biologe Lothar Frenz. „Das hat sie sich nicht entgehen lassen, wenn es irgendwo etwas Interessantes zu sehen gab.“ Sie habe ihm erzählt, dass sie bei Staatsbesuchen und anderen Auslandsreisen an der Seite ihres Mannes gern in Museen, Botanische Gärten und auch in Zoos ging. Dafür wiederum gibt es Bild-Beweise, etwa Ende 1988 bei einer Reise nach Südostasien. Loki Schmidt ist dort in Singapur in engem Kontakt mit Elefanten zu sehen.