Schmidt-Gespräche #7
Schmidt-Gespräch über den Weg zu Verteidigungsfähigkeit und Krisenresilienz
Das siebte Schmidt-Gespräch „Kriegsfähigkeit und Resilienz – ‚Total Defence‘ in einer wehrhaften Demokratie“ fand am 23. und 24. Januar 2025 statt. Thematisch knüpfte die Diskussionsrunde an die Erörterung der Verteidigungsfähigkeit und Resilienz der deutschen Gesellschaft an, die schon bei dem Schmidt-Gespräch „Ost – Macht – West“ eine große Rolle gespielt hat. Insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie der neuen US-Administration wurde über notwendige Entscheidungen zur (Wieder-)Herstellung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands diskutiert.
Anknüpfend an das skandinavische Konzept der Gesamtverteidigung lag ein besonderer Fokus des Gesprächs sowohl auf den militärischen als auch auf den zivilgesellschaftlichen Herausforderungen zum Aufbau eines resilienteren Deutschlands. Der Blick auf die (europäischen) Partner als mögliche Vorbilder hat sich als besonders ertragreich herausgestellt. In diesem Kontext wurde ebenfalls über die Einführung einer Bürger- bzw. Dienstpflicht diskutiert.
Das Schmidt-Gespräch zur Sicherheitspolitik diente insbesondere dazu, Hinweise zu geben, welche Konsequenzen aus den Versäumnissen der Vergangenheit gezogen werden müssen. In der Diskussion wurden Impulse in Form von konkreten Handlungsempfehlungen vor dem Kontext und den Erfahrungen europäischer und internationaler Partner Deutschlands in der sicherheitspolitischen Debatte generiert und ein Austausch zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht.
Verlauf und Ergebnisse des Gesprächs sind im Abschlussbericht zusammengefasst.
Zum Format Schmidt-Gespräche:
Das Haus von Helmut und Loki Schmidt war stets ein Ort politischer und gesellschaftlicher Diskussionen. Staatsoberhäupter saßen beim früheren Bundeskanzler und seiner Frau im Wohnzimmer oder an der Hausbar. Seit 1985 lud Helmut Schmidt regelmäßig die Freitagsgesellschaft zu sich nach Hause ein: 25 Männer und Frauen, die im Winterhalbjahr immer am zweiten Freitag im Monat zusammenkamen, um über Themen aus Politik, Kultur, Wissenschaft oder Wirtschaft zu diskutieren.
Die Schmidt-Gespräche sind ein Format, das in der Tradition der Schmidts Akteurinnen und Akteure verschiedenster Disziplinen zu aktuellen Themen an einen Tisch bringt. So entstehen Impulse, die im besten Falle gesellschaftlich relevante Debatten voranbringen und unterschiedliche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens miteinander vernetzen.
Es wird ein geschützter Raum geschaffen, der den Teilnehmenden eine ebenso offene wie vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre bietet. Die Helmut und Loki Schmidt-Stiftung ist Gastgeberin der Schmidt-Gespräche auf.
Die Liste der Teilnehmenden (Tag 1)
- Thomas Antkowiak, Bernzen Rechtsanwälte, ehemaliger Leiter der Hauptabteilung Interne Dienstleistungen beim Bischöflichen Hilfswerk Misereor
- Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr
- Anna Engelke, Stellvertretende Leiterin ARD-Hauptstadtstudio (Moderation)
- Metin Hakverdi, Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD), Vorstandsmitglied Atlantik-Brücke
- Stefan Herms, stellvertretender Vorstand und Geschäftsführer der Helmut und Loki Schmidt-Stiftung
- Prof. Dr. Carlo Masala, Leiter der Professur für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München
- Ina Morgenroth, Erste Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall Region Hamburg
- Maciej Popowski, Generaldirektor der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (DG ECHO)
- Juhapekka Rautava, Militärattaché der finnischen Botschaft in Deutschland
- Noémie Roten, Kampagnenleiterin und Co-Präsidentin der schweizerischen Initiative ServiceCitoyen.ch
- Joachim Ruthe, Sprecher des Generalinspekteurs der Bundeswehr
- Prof. Dr. Ursula Schröder, Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) an der Universität Hamburg
- Jantje Theege, Geschäftsführerin Youth for Understanding Deutschland (YFU)
- Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der diakonischen Stephanus Stiftung
- Veronika Wand-Danielsson, schwedische Botschafterin in Deutschland
Die Liste der Teilnehmenden (Tag 2)
- Tim Angerer, Staatsrat der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration Hamburg
- Harald Burghart, Landesbereichsführer Freiwillige Feuerwehr Hamburg
- Stefan Herms, stellvertretender Vorstand und Geschäftsführer der Helmut und Loki Schmidt-Stiftung
- Kurt Leonards, Kommandeur Landeskommando Hamburg
- Prof. Dr. Carlo Masala, Leiter der Professur für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München
- Maciej Popowski, Generaldirektor der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (DG ECHO)
- Juhapekka Rautava, Militärattaché der finnischen Botschaft in Deutschland
- Noémie Roten, Kampagnenleiterin und Co-Präsidentin der schweizerischen Initiative ServiceCitoyen.ch
- Kathrin Schuol, Leiterin der Abteilung für Öffentliche Sicherheit in der Behörde für Inneres und Sport Hamburg,
- Anselm Sprandel, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Hamburg
- Jantje Theege, Geschäftsführerin YFU
- Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der diakonischen Stephanus Stiftung
- Dr. Roland Willner, Amtsleiter Planungsstab Senatskanzlei Hamburg



















Was hat das mit Helmut Schmidt zu tun?
Das beschriebene Spannungsverhältnis von politischer Willensbildung und wissenschaftlicher Verantwortung prägte in besonderem Maße die Regierungs- und Wirkenszeit von Helmut Schmidt. Einerseits war für Schmidt eine Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise stets ausgesprochen wichtig. Andererseits war er dabei auch immer auf das Primat der Politik in der Demokratie bedacht. In diesem Sinne finden auch die Schmidt-Gespräche statt.

Foto: hermannjansen.de / Helmut und Loki Schmidt-Stifung